Kleiner Ratgeber: So gelingt das Nähen

Die wichtigsten Näh-Begriffe

  • Absteppen: Absteppen bedeutet, an Kanten oder Nähten entlang zu steppen, um sie zu betonen. Häufig steppt man schmalkantig ab, etwa 2 mm neben der Kante. Um breiter abzusteppen, gibt es ein Kantenlineal. Zum Absteppen eignet sich normales Nähgarn, einfach oder doppelt, Knopflochgarn oder Ziersteppgarn. Sehr effektvoll ist es auch, wenn man mit einer Zwillingsnadel absteppt. Knappkantig: Etwa einen Millimeter von der Kante entfernt steppen.
  • Heften: Die Stoffteile Rechts auf Rechts legen und an der Nahtlinie mit Stecknadeln zusammenstecken oder mit einem Heftfaden grob zusammennähen. Heften sie immer vor dem Nähen, damit sich die Stoffteile nicht verschieben.

  • Im Fadenlauf zuschneiden: Auf dem Schnitt ist der Fadenverlauf mit einem Pfeil gekennzeichnet. Beim Zuschneiden muss darauf geachtet werden, dass der Pfeil immer parallel zu den Kettfäden des Stoffes liegt (parallel zur Webkante).
  • Nahtzugabe: Gleichmäßig breite Nahtzugaben erleichtern später das Nähen. Denn bei aufeinander liegenden Stoffkanten treffen dann auch die Nahtlinien aufeinander. Zeichnen Sie deshalb rings um die Papierschnittteile die Zugaben mit einem Zentimetermaß und Schneiderkreide auf den Stoff.
  • Rechte Seite: Dabei ist die Vorderseite des Stoffes gemeint. Die Seite, auf der das Muster zu erkennen ist.
  • Saum: Der Saum ist die untere Kante des Stoffes. Nachdem die Länge markiert ist, wird die Saumzugabe nach innen umgeheftet, gebügelt und gleichmäßig auf die gewünschte Breite zurückgeschnitten. Als Faustregel gilt: 4 cm für gerade, 2 cm für runde Säume. Dann wird der Saum von Hand oder mit der Maschine angenäht. Dabei unterscheidet man nicht nur zwischen offenkantig (einfache Stofflage) und eingeschlagen (doppelte Stofflage), sondern auch zwischen sichtbar und unsichtbar (hohl angenähte Säume). Bei allen offenkantigen Säumen muss die Saumzugabe vor dem Annähen versäubert werden. Für welche Art der Saumverarbeitung Sie sich entscheiden, hängt vom Material, der Schnittform und letztendlich von der gewünschten Optik des Modells ab.
  • Steppen: Steppen bezeichnet das Nähen mit der Maschine. Prüfen Sie an einem Stoffrest, ob Ihre Maschine schöne Steppstiche macht. Wenn nicht, regulieren Sie die Fadenspannung. Und achten Sie darauf, dass die Nadelstärke zu Ihrem Stoff passt. Näheres über Fadenspannung und Nadelstärken lesen Sie im Anleitungsheft Ihrer Nähmaschine.
  • Versäubern: Versäubern Sie Naht- und Saumzugaben mit großen Zickzackstichen oder einem Overlockstich, um die Nahtzugaben vor dem Ausfransen zu schützen. Dehnen sich dabei die Stoffränder aus, fassen Sie einfach einen Faden mit. An diesem Faden können sie die Kanten wieder auf die ursprüngliche Länge zusammenschieben und anschließend flachbügeln. Rollen sich die Kanten ein, versäubern Sie nicht genau an der Kante, sondern etwa einen halben Zentimeter daneben. Gut geeignet ist dazu der elastische Dreistich-Zickzackstich.
  • Verstürzen: Verstürzen heißt, zwei Schnittteile so zusammenzunähen und zu wenden, dass die Nahtzugaben dazwischenliegen. Zum Verstürzen legen Sie die Stoffteile rechts auf rechts aufeinander. Die Kanten, die verstürzt werden sollen, mit Stecknadeln aufeinanderstecken und entlang den markierten Nahtlinien steppen. Die Nahtzugabe gleichmäßig auf etwa einen halben Zentimeter Breite zurückschneiden, an Rundungen mehrmals bis dicht an die Naht einschneiden, an spitzen Ausschnittecken einschneiden, an Kragenecken die Nahtzugabe schräg abschneiden. Danach die Stoffteile wenden, so dass die linken Stoffseiten aufeinanderliegen und die Nahtzugabe in der Kante eingeschlossen ist. Nun noch die Kante heften und bügeln. Heftfaden entfernen und nochmals bügeln.
Nähen

Nähen: praktische Tipps

  • Waschen: Bei Baumwolle und Leinen besteht Einlaufgefahr! Damit Sie später beim ersten Waschen des fertigen Stückes keine böse Überraschung erleben, sollten Sie den Stoff vor dem Zuschneiden waschen und eventuell sogar in den Trockner geben.
  • Bügeln vorm Zuschneiden: Grundsätzlich alle Stoffe vor dem Zuschneiden bügeln – Wollstoffe und Stoffe mit Elastikanteil immer unter einem feuchten Tuch! Liegt der Stoff doppelt, wird von beiden Seiten gebügelt. Die Bruchkante nicht einbügeln, sondern den Stoff auseinander falten und auch die Bruchkante glatt bügeln. Die Bügeltemperatur richtet sich nach dem Material – beim Stoffeinkauf das Etikett am Stoffballen beachten.
  • Musterrichtung: Viele Stoffe haben eine Musterrichtung. Beim Zuschneiden müssen alle Schnitteile so auf den Stoff gelegt werden, dass die unteren Kanten in die gleiche Richtung zeigen.
  • Glatte Stoffe: Seide oder Viskose sind sehr glatte Stoffe und verrutschen beim Zuschneiden leicht. Damit Ihnen Pannen erspart bleiben, sollten Sie eine rutschhemmende Unterlage verwenden – hierfür eignet sich zum Beispiel ein einfaches Leinentuch.
  • Maschinenstiche:
  • Steppstich oder Geradstich: Dies ist der wichtigste Stich und gehört zu jeder Nähmaschine. Mit ihm können alle Näharbeiten, ausgenommen das Versäubern der Nahtzugaben, gemacht werden.
  • Zickzackstich: Kann in Breite und Länge (Stichabstand) verstellt werden und wird hauptsächlich zum Versäubern der Nahtzugaben angewandt. Ein schmal eingestellter Zickzackstich ist bei normaler Stichlänge (etwa 2 mm) leicht dehnbar und kann zum Steppen dehnbarer Stoffe, wie Jersey und Strickstoffe, verwendet werden.
  • Blindstich: Mit einem speziellen Blindstichfuß können Säume unsichtbar genäht werden.

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